Elias Redfield

Elias Redfield war ein US-amerikanischer Siedler und Landvermesser des 19. Jahrhunderts. Er gilt als Namensgeber und zentrale Gründungsfigur der Siedlung Redfield im heutigen Silver-Creek-County im Norden Vermonts. Seine historische Rolle ist untrennbar mit einem angeblichen Silberfund verbunden, der sowohl dokumentierte Folgen als auch bis heute fortbestehende lokale Legenden nach sich zog.

Leben und Tätigkeit

Über Herkunft und frühe Lebensjahre von Elias Redfield existieren nur fragmentarische Quellen. Gesichert ist seine Tätigkeit als Landvermesser und Erkundender in den 1840er Jahren. Ab 1846 hielt er sich im Tal des später sogenannten Silver Creek auf, wo er Vermessungen durchführte und geologische Beobachtungen festhielt.

Zeitgenössische Aufzeichnungen erwähnen, dass Redfield nicht allein arbeitete.

Jethro Hardwick

Mehrere lokale Überlieferungen nennen Jethro Hardwick als engen Gefährten Redfields. Hardwick soll ihn bei Erkundungen entlang des Bachlaufs begleitet haben und nach späteren Darstellungen eine wesentliche Rolle bei der Entdeckung des angeblichen Silbers gespielt haben.

Historische Dokumente zu Jethro Hardwick sind spärlich. Sein Name taucht nur indirekt in Briefen, mündlichen Überlieferungen und späteren Familienchroniken auf. Auffällig ist, dass Hardwick nach der Gründungsphase Redfields aus den bekannten Aufzeichnungen verschwindet.

Silberfund und Vorwürfe

Im Jahr 1847 meldete Elias Redfield einen Silberfund entlang des Bachlaufs, der daraufhin den Namen Silver Creek erhielt. Die Meldung führte zu kurzfristigem Zuzug und spekulativem Interesse. Spätere Untersuchungen stuften das Material als muskovitreichen Quarz ohne wirtschaftlichen Wert ein.

Abseits der offiziellen Darstellung existiert eine bis heute weitergegebene Anschuldigung:
Die Nachfahren der Familie Hardwick, insbesondere die Linie von Milton Hardwick, dem jüngeren Bruder Jethros, behaupten, Elias Redfield habe Jethro Hardwick getötet, um das gesamte geförderte Silber für sich zu beanspruchen.

Diese Behauptung stützt sich ausschließlich auf mündliche Überlieferung. Konkrete Beweise, zeitgenössische Ermittlungen oder gerichtliche Unterlagen sind nicht bekannt. Dennoch gilt die Erzählung innerhalb der Hardwick-Familie als historische Gewissheit.

Der Streit um Reichtum

Ein weiterer Konfliktpunkt betrifft den späteren Wohlstand der Familie Redfield. Offiziell wird dieser auf den Betrieb der Redwood Mill, einer Sägemühle in der Region, zurückgeführt. Diese Darstellung findet sich in regionalen Wirtschaftsaufzeichnungen.

Die Hardwicks widersprechen dieser Erklärung. Sie vertreten die Ansicht, die Redwood Mill diene als nachträgliche Legitimierung eines Vermögens, dessen Ursprung im verschwundenen Silber liege. Innerhalb der Familie Hardwick gilt die Mühle als bewusste Täuschung, geschaffen, um Fragen nach Elias Redfields frühem Reichtum zu beenden.

Spätere Jahre und Verschwinden

Über die späteren Lebensjahre von Elias Redfield ist wenig bekannt. Nach dem Abflauen des Silberinteresses verliert sich seine Spur in den frühen 1850er Jahren. Ob er Redfield verließ, sich zurückzog oder starb, ist nicht eindeutig dokumentiert.

Nachwirkung

Elias Redfield ist bis heute eine ambivalente Figur der Regionalgeschichte. In offiziellen Darstellungen erscheint er als Gründer und Vermesser, dessen Silbermeldung auf einem Irrtum beruhte. In der lokalen Überlieferung hingegen gilt er als möglicher Betrüger oder Gewalttäter, dessen Aufstieg untrennbar mit dem Verschwinden Jethro Hardwicks verbunden ist.

Die Nachfahren der Hardwick-Familie leben weiterhin in Redfield und halten an ihrer Version der Ereignisse fest. Die Familie Redfield weist sämtliche Vorwürfe zurück.

Der Widerspruch zwischen Aktenlage und Erzählung ist bis heute ungelöst und prägt das historische Selbstverständnis des Ortes.